Wir beobachten die Lage in Österreich mittlerweile sehr genau und auf Rat mehrerer Freunde rufen wir am Montag im Aussenministerium an, um zu prüfen ob unser Flug am 2.4. planmäßig in Wien ankommen kann. Die Antwort ist ernüchternd. Nicht mal bis Montag sollen wir warten, wo wir von Dunedin auf die Nordinsel geflogen wären um dann noch ein paar Tage in der Bay of Islands zu verbringen. „Wenn ihr heimkommen wollt, dann sofort. Und sonst halt erst wieder in ein paar Monaten.“ Auch Stefans Chef meint, wir sollten die Option in Neuseeland zu bleiben in Betracht ziehen. In Österreich wirds in nächster Zeit eher ungemütlich. Wir wägen alle Möglichkeiten ab und entschließen uns eine sofortige Heimreise zu versuchen, falls überhaupt möglich. Nachdem es auch in Neuseeland schon ein Dutzend Erkrankte gibt, wird es mit einigen Wochen Verzögerung auch hier nicht viel gemütlicher. Zusätzlich geht hier die Grippesaison erst los, während sie daheim fast vorbei ist. Und mit der Krankenversicherung hätten wir auch ein Problem. Gut, wir versuchen also den Heimflug vorzuverschieben. Nach gut eineinhalb Stunden in der Warteschleife, teilt uns die Fluglinie mit, dass eine Änderung nur von der Agentur durchgeführt werden kann, die uns das Ticket verkauft hat. Nach weiteren Stunden nerviger Warterei am Telefon werden wir schließlich Abends zu einem Mitarbeiter durchgestellt: Frühester Flug am Samstag. Großartig, das ist dem Kurz Basti aber zu spät. Wir haben uns schon fast damit abgefunden, uns in unser Schicksal zu ergeben, und sehen uns schon wieder am Strand auf der Nordinsel liegen, als Simone die Idee kommt, nachzusehen ob es viell. andere Flüge gibt. Storno ist ja wegen Covid sowieso überall gratis. Und wirklich: sogar mit der selben Fluglinie nur mit einem zusätzlichen Zwischenstopp in Australien. Not too bad! Australien wollten wir eh schon immer mal sehen 🙂

Tja, dann heißt es jetzt Kinder ins Bett und packen – morgen um 12 Uhr holt Colin uns ab und um 14:55 geht der erste Flug nach Auckland. Ein bisschen leid tut es uns schon, so kurzfristig alles abzubrechen, aber wir vertrauen, dass es eine weise Entscheidung ist. Am schlimmsten trifft es Noah, dessen Pläne für seinen Geburtstag wieder einmal über den Haufen geworfen werden. Auch voriges Jahr traf es ihn, als Simone mit gebrochenem Knöchel im KH lag. Heuer hatten wir uns das nahegelegene Vogelparadies „Orokonui“ bis zu seinem Geburtstag aufgehoben, wo man sogar Takahe sehen kann. Außerdem hätte Karl uns eingeladen am Samstag mit ihm ein paar Gänse zu schießen – auch daraus wird leider nichts und es fließen ein paar Tränen.

Neben dem ganzen Trubel waren an diesem Tag Toni, der Elektriker mit seiner Frau Michelle wieder hier. Die Elektrik in diesem Gebäude zu durchblicken ist eine ziemliche Herausforderung und fordert viel Geduld.

Es war ein intensiver Tag.